Nach dem Muster des kubanischen Buena Vista Social Club hebt das INNtöne Jazzfestival in Diersbach von 10. bis 12. Juni mit dem Jazz Standard Heritage Club erstmals Musiker auf seine Bauernhofbühne, die Jazzgeschichte geschrieben haben.
„Da geht es nicht um Namen, sondern um Inhalte, um Songs und ihre Interpreten“, sagt Paul Zauner. Der 51-jährige Innviertler Jazz-Aficionado, Posaunist und Schweinezüchter will mit dem Jazz Standard Heritage Club jenen Musikern „zu ihrem Recht verhelfen, die großartige Leute entdeckt haben und selbst zu den wichtigsten Proponenten des Jazz gehören. Durch die Kommerzialisierung sind aber viele unter die Räder gekommen, die sich nicht angepasst haben."
Beim Aufspüren dieser lebenden Legenden bedient sich Zauner auch der guten Nase von Jazz-Schlagzeuger, Bruckneruni-Lehrer und Landeskulturpreisträger Doug Hammond, der den US-amerikanischen Altsaxofonisten Larry Smith empfahl. „Er ist der Hüter des Jazz-Standards in Detroit, der immer exzellent klang, nicht nur gut“, sagt Hammond. Das Larry Smith Quartet feat. Kirk Lightsey spielt am Sonntag um 22.30 Uhr auf, die Heritage-Reihe eröffnet am Tag davor um 16.30 Uhr die Harlem-Sängerin Melba Joyce im Quartett.
Ob Lautstärken, Klangfarben oder Stile: Vielfalt zählt zum INNtöne-Markenzeichen, vom ägyptisch-australischen Oud-Meister Joseph Tawadros über heimische Vertreter wie die Wiener Spitzen-Big-Band Studio DAN oder das Trio Bleu bis zur französischen Schmelztiegel-Brassband „Les Lapins Superstar“, die das Finale zum Fest werden lässt – denn, so Paul Zauner, „Jazz muss man auch spüren und nicht nur vergeistigt hören“.
3000 Besucher werden das an drei Tagen mit 20 Bands in der 1700-Einwohner-Gemeinde Diersbach im Bezirk Schärding überprüfen. (beli)
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